Dnjepropetrowsk

Dnjepropetrowsk
Dnjepropetrọwsk,
 
Dnepropetrọvsk, ukrainisch Dnipropetrọwsk, bis 1926 Jekaterinoslạw, Ekaterinoslạv [jɛ-], Gebietshauptstadt in der Ukraine, beiderseits des Dnjepr, 1,10 Mio. Einwohner; Universität (1918 gegründet), Bergbau-, Metallurgie- und sechs weitere Hochschulen, Kunstmuseum, historisches Museum und Theater. Dank günstiger Lage zwischen dem Donez-Steinkohlenbecken, der Eisenerzlagerstätte von Kriwoj Rog und der Manganerze von Nikopol entwickelte sich Dnjepropetrowsk zu einem Zentrum der Eisen schaffenden und Eisen verarbeitenden Industrie mit Stahl-, Walz- und Hüttenwerken, Herstellung von Ausrüstungen für die Hütten- und Bergbauindustrie und Landmaschinenbau; ferner elektrotechnische, chemische, Reifen-, Baustoff- sowie mannigfaltige Leicht- und Nahrungsmittelindustrie. Dnjeprhafen, Eisenbahnknotenpunkt, Flughafen.
 
 
1790-92 entwarf I. J. Starow den ersten Generalbebauungsplan. Hauptachse bildete der Katharinenprospekt (später Karl-Marx-Prospekt), an den sich rechteckig angelegte Stadtbezirke anordneten. 1817 wurden nach einem neuen Plan u. a. repräsentative Plätze und zwei weitere Hauptstraßen geschaffen. Im Stil des russischen Klassizismus entstanden der Potemkin-Palast (1787-90 von I. J. Starow; 1942 zerstört, als Palast der Studenten wieder aufgebaut) und die Verklärungskathedrale (1830-35). Die Bauten der Jahrhundertwende zeigen zum Teil eklektizistische Züge (Gebäude der ehemaligen Staatsduma, Berginstitut). Beispiele des Jugendstils (Hotel »Ukraine«) finden sich ebenso wie die des Konstruktivismus (Kulturpalast der Metallurgen, 1926-32). Beim Wiederaufbau der Stadt nach 1945 bildete der Dnjepr die städtebauliche Hauptachse. Der historische Stadtteil am rechten Ufer wurde rekonstruiert. Neue Gebäude entstanden, wie das Bergtechnikum (1948) und der Bahnhof (1953). Auf dem linken Flussufer errichtete man Wohngebiete für die Arbeiter der dort angesiedelten Industrie. 1970 wurden das Museum und das Hotel »Dnjepropetrowsk«, 1976 das neue Theater für Oper und Ballett erbaut.
 
 
Dnjepropetrowsk, 1783 von Fürst G. A. Potjomkin gegründet und zu Ehren Katharinas II. Jekaterinoslaw genannt, war seit 1802 Gouvernementshauptstadt. Die industrielle Entwicklung setzte 1884 mit dem Bahnbau (Donbass-Kriwoj Rog) in Südrussland und der Errichtung des ersten Hochofens (1887) und Röhrenwalzwerks (1889) ein.

Universal-Lexikon. 2012.

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